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Mobil Arbeiten

Viele Mitarbeitende schätzen es, wenn sie zu Hause oder unterwegs arbeiten können. Das erlaubt ihnen, Arbeit und private Verpflichtungen zu vereinbaren. Sie können die Mittagspause mit ihren Kindern verbringen oder die betagte Mutter nach der Arbeit zum Arzttermin begleiten.

Empfehlungen
Prüfen Sie Aufgaben auf mobiles Arbeiten

Welche Aufgaben in Ihrem Betrieb eignen sich für mobiles Arbeiten? Prüfen Sie die bestehenden Stellen und achten Sie bei neu ausgeschriebenen Stellen darauf, ob die Arbeit auch anderswo erledigt werden kann.

Bei gewissen Stellen ist mobiles Arbeiten schwierig – z. B. wenn Mitarbeitende in persönlichem Kontakt mit Kundschaft sind oder Aufträge vor Ort erledigen. Aber auch bei diesen Stellen gibt es häufig Arbeiten, die ortsungebunden erledigt werden können: Berichte schreiben, Planungen erstellen, Konzepte entwickeln, Rechnungen stellen oder Material bestellen.

Definieren Sie mobiles Arbeiten und halten Sie es schriftlich fest

Diskutieren Sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden über die Möglichkeit von Homeoffice und mobilem Arbeiten. Definieren Sie, was möglich und erwünscht ist.

Halten Sie die Rahmenbedingungen schriftlich fest

Besprechen Sie gemeinsam die Rahmenbedingungen zum mobilen Arbeiten. Halten Sie die wichtigsten Aspekte im Einzelarbeitsvertrag, in den Anstellungsbedingungen oder einem Arbeitsreglement fest:

  • Möglichkeit von Homeoffice (im Arbeitsvertrag oder in den Anstellungsbedingungen)
  • Zeitlicher Umfang der Homeoffice-Arbeit
  • Regeln zur Erreichbarkeit: In welchen Zeiträumen muss jemand erreichbar sein? Wie kommunizieren Mitarbeitende, wann sie erreichbar sind?
  • Technische Ausstattung
  • Regelungen bei Leistungsstörungen
  • Kostenregelungen
  • Regeln zur Datensicherheit und zum Datenschutz

zu den gesetzlichen Vorgaben

Hier finden Sie weitere Informationen zur Homeoffice-Vereinbarung als Zusatz zum Arbeitsvertrag:

Regeln Sie Zusammenarbeit und Erreichbarkeit

Definieren Sie auch, wie Sie als Team konkret zusammenarbeiten wollen und wie Sie sich über die zu erledigenden Aufgaben absprechen, z. B.:

  • Tagesstruktur: Gibt es jeden Tag einen kurzen, gemeinsamen Austausch? Welche Zeitfenster werden für sitzungsfreie Phasen eingeplant?
  • Erreichbarkeit: Wie planen wir unsere Arbeitsphasen und wie können andere sehen, ob jemand verfügbar ist oder nicht (z.B. per Kalender oder Chatprogramm)? 
  • Kommunikationskanäle: Welche Wege und Tools nutzen wir für unsere Zusammenarbeit und den Austausch?
  • Reaktionszeiten: Innerhalb welcher Zeiträume erwarten wir Rückmeldungen (z.B. bei Mails oder Chats)?

Homeoffice in einer Grenzregion

Falls Sie Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Homeoffice beschäftigen, sind sozialversicherungsrechtliche und steuerrechtliche Aspekte zu beachten:

Ermöglichen Sie einen Arbeitsplatz zu Hause

Arbeitet jemand regelmässig im Homeoffice, bietet es sich an, einen Arbeitsplatz zu Hause einzurichten.

Besprechen Sie mit den Mitarbeitenden die Infrastruktur, die sie benötigen, und statten Sie sie nach Möglichkeit damit aus – z. B. Laptop, Smartphone etc.

Sorgen Sie dafür, dass alle auch von zu Hause und unterwegs auf Dokumente und Programme zugreifen können.

Machen Sie eine Testphase

Wenn Sie mit einer Person ein neues Arrangement oder neue Regeln zum mobilen Arbeiten ausgemacht haben, können Sie das mobile Arbeiten drei bis sechs Monate testen. Danach können Sie gemeinsam bilanzieren, was gut und was weniger gut funktioniert hat.

Eine Testphase ist auch hilfreich, wenn Sie neue Mobile-Work-Regeln im ganzen Betrieb einführen wollen.

Schulen Sie Ihre Führungspersonen

Die Führungsaufgaben ändern sich, wenn Mitarbeitende mobil arbeiten. Sie bleiben aber genauso wichtig.

Begleiten Sie Mitarbeitende

Führungspersonen müssen wissen, was die Mitarbeitenden brauchen, um gut arbeiten zu können. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie oder die Vorgesetzten den Kontakt mit den Mitarbeitenden halten und regelmässig Feedback geben. Dafür eignen sich insbesondere individuelle Gespräche, z. B. in Form eines wöchentlichen Austausches.

Diese Themen sind für einen regelmässigen Austausch gut geeignet:

  • Persönliches: Wie geht es den Mitarbeitenden?
  • Berufliches: Was steht in dieser Woche an, wie läuft die Arbeit und wo braucht jemand Unterstützung?
  • Verbindliches: Welche Aufgaben oder Termine werden vereinbart?

Achten Sie auf den Teamzusammenhalt

Ein gutes Teamklima ist herausfordernd, wenn virtuell gearbeitet wird.

Austausch und Teambesprechungen sind auch mit Mitarbeitenden im Homeoffice wichtig. Übertragen Sie deshalb Bürorituale ins Digitale oder bitten Sie auch die Vorgesetzten, das zu tun. Auch mit Mitarbeitenden im Homeoffice sind Austausch und Teambesprechungen wichtig. Virtuelle Kaffeepausen und regelmässige Teamsitzungen – vor Ort oder digital – tragen zum Teamzusammenhalt bei.

Besprechen Sie regelmässig:

  • Wo steht das Team?
  • Wie läuft die Zusammenarbeit?
  • Wo gibt es Verbesserungspotential?

Übrigens: Bei Videokonferenzen ist es besonders wichtig, dass Gespräche klar strukturiert und moderiert werden und dass alle zu Wort kommen können.

Beugen Sie Entgrenzung vor

Homeoffice und mobiles Arbeiten können zwar die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, bringen aber auch Herausforderungen mit sich. Bei einigen Mitarbeitenden verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Andere haben vielleicht Rückenschmerzen, weil der Arbeitsplatz zu Hause weniger ergonomisch eingerichtet ist.

Vorgesetzte haben auch auf Distanz eine Fürsorgepflicht für die physische und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Wenn Sie und Ihre Vorgesetzten in gutem Kontakt zu den Mitarbeitenden sind, können Sie früh auf Überlastungen reagieren und bei der Selbstorganisation des Arbeitsalltags unterstützen.

Weitere Informationen, Tipps und Tools

In der HR-Toolbox der Gesundheitsförderung Schweiz finden Sie weitere Tools und Tipps. Die HR-Toolbox ist kostenlos, Sie müssen sich aber registrieren.

Beachten Sie gesetzliche Vorgaben

Achten Sie beim mobilen Arbeiten vor allem auf folgende Punkte:

  • Arbeitszeiten: Alle Regelungen zu den Arbeitszeiten gelten auch im Homeoffice.
  • Geheimhaltung und Datenschutz: Mitarbeitende müssen Datenschutzbestimmungen zu Hause beachten und sicherstellen, dass die Daten vor Zugriffen geschützt sind. Das gilt auch gegenüber Familienmitgliedern. Sie können Mitarbeitende z. B. per Vertrag verpflichten, Schränke mit Akten abzuschliessen oder für alle technischen Geräte ein Passwort einzurichten. Es ist auch möglich, bei der Arbeit mit sensiblen Daten Homeoffice zuzulassen, aber die Arbeit in der Öffentlichkeit oder unterwegs zu verbieten.
  • Auslagen: Arbeitgebende müssen nur dann alle für die Verrichtung der Arbeit notwendigen Geräte und Materialien zur Verfügung stellen oder die Ausgaben dafür entschädigen, wenn sie keinen Arbeitsplatz vor Ort bereitstellen. Viele Betriebe stellen trotzdem die nötige Infrastruktur zur Verfügung, damit die Mitarbeitenden auch zu Hause effizient arbeiten können.
  • Gesundheitsschutz: Die Pflicht zum Gesundheitsschutz gilt auch im Homeoffice.

Hier finden Sie ausführlichere Informationen dazu, was bei Homeoffice aus rechtlicher Sicht zu beachten ist: