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Arbeitsorganisation

Gut organisiert ist halb gewonnen. Überprüfen Sie, wie familienfreundlich Ihre Organisation und Planung sind, und passen Sie wo nötig an. Nicht nur Ihren Mitarbeitenden ist damit geholfen. Sie halten so auch wichtiges Wissen im Betrieb und sind für Unvorhergesehenes besser gerüstet.

Empfehlungen
Planen Sie Arbeitszeiten gut

Wer Kinder betreut oder jemanden pflegt, muss vorausplanen können und ist dankbar um Entgegenkommen.

Achten Sie bei der Planung auf diese Punkte:

  • Frühzeitig planen: Legen Sie Arbeitstage und Arbeitszeiten weit im Voraus fest. Das gilt auch für Sitzungen, Anlässe oder Überstunden. So können sich Mitarbeitende mit privaten Pflichten organisieren. Bei Teilzeit bietet sich an, fixe Arbeitstage festzulegen.
  • Zeiten gut auswählen: Nehmen Sie Rücksicht auf familiäre Verpflichtungen, wenn Sie Sitzungen und Anlässe planen. Termine frühmorgens und spätabends sind häufig ungünstig.
  • Wünsche berücksichtigen: Versuchen Sie die Wünsche für Arbeitstage und -zeiten so gut wie möglich zu berücksichtigen.
  • Abtauschen: Erlauben Sie den Teammitgliedern, untereinander Arbeitstage oder Einsätze unkompliziert zu tauschen. Bieten Sie an, dass Vorgesetzte dabei unterstützen.
Legen Sie Stellvertretungen fest

Wer springt ein, wenn jemand ausfällt? Wer ist Ansprechperson an Tagen, an denen Teilzeitmitarbeitende frei haben oder Personen aus anderen Gründen abwesend sind?

Regeln Sie Stellvertretungen

Legen Sie für wichtige Projekte, Aufgaben und Aufträge eine Stellvertretung aus dem Team oder durch eine vorgesetzte Person fest. Das Gleiche gilt für Aufgaben, bei denen immer eine ansprechbare Person verfügbar sein muss. Halten Sie diese Abmachungen schriftlich fest.

Stellvertretungen zu regeln, lohnt sich nicht nur bei Mitarbeitenden mit Betreuungsaufgaben. Es bewährt sich auch dann, wenn jemand krank wird, einen Unfall hat oder kündigt.

Lassen Sie das Team die Details regeln

Die Details können die Mitarbeitenden, die sich gegenseitig vertreten, auch untereinander ausmachen, z. B. wechselnde Präsenzzeiten oder wie, wann und in welcher Form sie Informationen weitergeben. Damit erreichen Sie in der Regel verbindlichere und passendere Lösungen.

Erstellen Sie einen Notfallplan

Manchmal zeichnen sich Veränderungen ab: Eine Mitarbeiterin wird schwanger und könnte möglicherweise ausfallen. Ein Mitarbeiter kümmert sich um seine Mutter in einer akuten Phase und möchte weniger arbeiten. Oder jemand wird krank und es ist unklar, wie das Arbeitsleben für die Person weitergeht. Wenn die Stellvertretungen schon im Voraus gut geregelt sind, ist das Gold wert.

Zusätzlich hilft ein Notfallplan durch unvorhersehbare Veränderungen: Halten Sie fest, wie Sie vorgehen, wenn eine Person für kurze oder längere Zeit ausfällt oder das Pensum reduzieren muss.

Weitere Infos finden Sie hier:

Notfallplan bei Schwangerschaft

Notfallplan bei pflegenden Mitarbeitenden

Regeln Sie die Arbeitsübergaben

In vielen Branchen ist es wichtig, dass die Arbeit gut übergeben wird und alle nötigen Informationen fliessen. Idealerweise übergeben die Mitarbeitenden die Arbeit gleich selbst.

Was gut funktioniert, hängt auch von der Art der Arbeit ab und wie Ihr Betrieb organisiert ist. Wählen Sie das Passende aus den folgenden Tipps:

  • Zuständigkeiten klären: Klären Sie, wer wofür zuständig ist und wer welche Informationen an wen weitergeben soll. Im besten Fall geschieht der Informationstransfer direkt zwischen den Mitarbeitenden –  ansonsten über die vorgesetzte Person.
  • Bringschuld: Die Person, die die Arbeit übergibt, muss aktiv werden. Ist der Nachfolgerin oder dem Nachfolger nicht alles klar, holt sie oder er sich die Informationen aktiv.
  • Wichtige Informationen: Die Mitarbeitenden geben alle wichtigen Informationen weiter, damit die Arbeit gut weitergeführt werden kann. Das können bei Aufträgen für Kundschaft z. B. der Stand des Auftrags, Abmachungen, Abweichungen oder nächste Schritte sein. Auch Fehler oder Schwierigkeiten sollten Erwähnung finden.
  • Aufträge dokumentieren: Mitarbeitende dokumentieren das Wichtigste, wenn sie Aufträge für Kundinnen oder Kunden ausführen. Das kann elektronisch oder auf Papier geschehen. Der Stand der Aufträge wird entweder laufend oder z. B. am Ende des Tages aktualisiert.
  • Checkliste: Erstellen Sie eine Checkliste, wenn die Übergaben immer ähnlich ablaufen. Eine gute Vorlage für Übergaben bei Kundenaufträgen vor Ort liefert Teilzeitbau.
  • Verschiedene Formen testen: Probieren Sie mit Ihren Mitarbeitenden aus, wie die Arbeitsübergaben am besten klappen – schriftlich, telefonisch, per Video oder per Sprachnachricht. Was gut funktioniert, ist individuell ganz verschieden.
  • Mündlich: Wer nicht am Computer arbeitet oder kompliziertere Informationen weitergeben will, informiert häufig am besten mündlich – per Sprachnachricht, Video oder Telefon. Es kann sich auch lohnen, vom Auftragsort Fotos oder Filme aufzunehmen und diese in der Dokumentation abzulegen oder direkt an Nachfolger/innen weiterzugeben.
Sichern Sie den Informationsfluss

Stellen Sie sicher, dass alle die Informationen erhalten, die sie benötigen. Das ist wichtig in ganz verschiedenen Situationen: bei Teilzeitarbeit, mobilem Arbeiten, Arbeiten ausser Haus, flexiblen Arbeitszeiten, aber auch bei Ausfällen oder Kündigungen.

Diese Varianten haben sich bewährt:

  • Fixer Tag: An einem Tag pro Woche (oder alle zwei Wochen) arbeiten möglichst alle Teammitglieder vor Ort. Sie können sich austauschen und wichtige Informationen weitergeben. Dieser Tag eignet sich auch für Teamsitzungen und Anlässe.
  • Regelmässige Teamsitzungen: In den klassischen Teamsitzungen können alle wichtigen Infos an das gesamte Team weitergegeben werden – vor Ort oder online. Auch eine hybride Sitzung ist möglich, wenn Sie die nötige Infrastruktur haben. Einige Mitarbeitende sind dabei vor Ort und einige online zugeschaltet. Wer nicht teilnehmen kann, deponiert eigene Anliegen im Voraus und erhält im Anschluss die wichtigsten Infos.
  • «Daily»: Wenn das Team eng zusammenarbeitet, kann sich ein kurzer häufiger Austausch lohnen. Ein klassisches «Daily» ist ein tägliches Status-Meeting von 10 bis 15 Minuten, bei dem alle im Stehen (oder online) zum Stand der eigenen Arbeiten informieren. Passen Sie es an Ihre Bedürfnisse an und entscheiden Sie, wie häufig und wie lange so ein Austausch dauern soll.  
  • Elektronische Wege: Kurze administrative oder formelle Information lässt sich häufig gut übermitteln per E-Mail, Intranet oder Chatgruppe – oder über die Kommunikationswege, die Sie sonst auch benutzen.
  • Gemeinsame Ablage: Legen Sie möglichst alles zentral ab, idealerweise elektronisch (Server, Intranet, Online-Tools, Netzwerkagenda o.Ä.). So können alle darauf zugreifen.
  • Arbeitsübergaben: Je nach Arbeit oder Projekt sind immer wieder Arbeitsübergaben zwischen einzelnen Personen nötig. Weitere Infos dazu finden Sie hier.
Ermöglichen Sie Selbstabsprachen im Team

Viele Betriebe geben ihren Teams einen gewissen Spielraum bei der Arbeitsgestaltung.

Wie viel Freiraum und wie viel Begleitung durch Vorgesetzte sinnvoll sind, hängt von der Art der Arbeit und vom Team ab. Teams können je nach Situation z. B. selbst:

  • Arbeitszeiten abtauschen
  • Einsatzplanung übernehmen
  • einen Teil der Arbeit aufteilen und umverteilen

Mit diesem Gestaltungsspielraum können die Teammitglieder sich einfacher absprechen, Arbeiten flexibel untereinander abtauschen und gegenseitig Rücksicht auf persönliche Bedürfnisse nehmen. Dies ermöglicht allen, private und berufliche Verpflichtungen einfacher zu vereinbaren.

Achten Sie dabei auf Gerechtigkeit. Wenn immer dieselben Personen die unbeliebten Zeiten übernehmen müssen, kann das zu Konflikten führen.

Nutzen Sie digitale Tools

Digitale Tools erleichtern den Arbeitsalltag, sparen Zeit und ermöglichen flexibleres Arbeiten. Nutzen Sie die Digitalisierung, um Vereinbarkeit voranzubringen.

Fördern Sie den digitalen Austausch

Eine Arbeitsübergabe auf der Baustelle per Videonachricht? Thematische Gruppen-Chats für das ganze Team? Digitale Tools machen es möglich und erlauben eine nahtlose Kommunikation, wenn Mitarbeitende Teilzeit, mobil oder bei der Kundschaft vor Ort arbeiten. Besprechen Sie mit Ihrem Team, welche Lösungen am besten passen.

Ermöglichen und erleichtern Sie mobiles Arbeiten

Damit Mitarbeitende zu Hause oder unterwegs effizient arbeiten können, sind gute Tools unabdingbar. Nutzen Sie interne Netzwerke, Chatfunktionen, Blogs oder Tools zur Zusammenarbeit.

Wo greift Ihr Betrieb noch zu Papier, wo es auch elektronisch ginge? Überprüfen Sie Ihre Arbeitsprozesse und informieren Sie sich über digitale Tools, damit Dokumente von überall bearbeitet werden können:

  • Wo legen Sie Aufträge, Projekte, Rapporte etc. ab?
  • Wie übergibt Ihr Team Arbeitsaufgaben?
  • Wie informieren Sie intern?
  • Wann sind Dienstreisen und Sitzungen mit Kundinnen und Kunden vor Ort nötig und wann ist ein Online-Meeting geeigneter?

Planen und berichten Sie mit Tools

Auch bei der Planung von Diensteinsätzen oder Projekten und für Rapporte sind digitale Tools hilfreich. So kann eine digitale Dienstplangestaltung in der Pflege Verfügbarkeiten und Präferenzen berücksichtigen sowie flexibler auf Ausfälle reagieren. Ein Tool für digitales Projektmanagement erlaubt allen Beteiligten den gleichen Überblick und flexiblere Absprachen. Je nach Branche eignen sich unterschiedliche Tools. Stöbern Sie im digitalen Angebot.

Nutzen Sie Ihre Vorteile als kleiner Betrieb

Sie führen einen kleinen Betrieb und viele Lösungen liegen bei Ihnen aus Kosten- oder Ressourcengründen nicht drin?

Dann nutzen Sie gezielt die Vorteile, die sie gegenüber grossen Unternehmen haben:

  • Halten Sie die Wege kurz: Bei kleinen Betrieben muss nicht jedes Anliegen von den Vorgesetzten zum HR, zur Geschäftsleitung und wieder zurück. Halten Sie die Wege kurz, diskutieren Sie neue Lösungen zügig und bleiben Sie unkompliziert.
  • Finden Sie individuelle Lösungen: Sie sind nahe an den Mitarbeitenden dran. Fragen Sie sie nach ihren Bedürfnissen und finden Sie zusammen gute Lösungen. Wenn ein Team einverstanden ist, ist vieles möglich.
  • Probieren Sie aus: Mit dem Rückhalt der Mitarbeitenden können Sie als kleiner Betrieb rasch eine neue Lösung testen. Sei es, dass Sie für einzelne Mitarbeitende oder für alle eine neue Lösung finden.